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Technische Anlagen

Die WVGE betreibt und unterhält folgende Anlagen:
  • den Dietrich-Seeliger-Speicher (Trink- und Löschwasserspeicher) mit zwei Reinwasserbehältern mit je 300 m³ Fassungsvermögen
  • das Wasserwerk-West (WW-W) mit zwei Tiefbrunnen (106m Tiefe + 40m³/h Förderleistung, 120m Tiefe + 50m³/h) und sechs Filtern mit einer Gesamtkapazität von ca.70m³/h
  • das Wasserwerk-Ost (WW-O) mit einem Tiefbrunnen (54m Tiefe + 2x10m³/h), zwei Doppelfilteranlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 18m³/h und einem Messbrunnen
  • ein ca.13 km langes Rohrnetz, aufgeteilt in die beiden gegeneinander geschlossenen und gesicherten Abschnitte HD-Netz (Oberdorf) und ND-Netz (Unterdorf). Beide Netze werden über Druckerhöhungsanlagen aus dem Speicher versorgt.

Gesamtübersicht

Im Normalbetrieb werden die Anlagen unbemannt gefahren. Im Speichergebäude befindet sich der Zentralrechner, der die Gesamtanlage steuert und überwacht. Er ermöglicht eine Fernüberwachung mittels eines PCs mit Telefonanschluss durch das nicht vor Ort befindliche Wartungspersonal. Bei Grenzwertüberschreitungen und Störungen löst er entsprechende Alarme an das in Rufbereitschaft befindliche Personal aus. In der Regel in den Nachtstunden wird der Speicher aus WW-West und/oder WW-Ost gespeist. Der Füllbetrieb aus den beiden Werken ist gegeneinander verriegelt. Während des Füllbetriebs aus WW-Ost wird der Netzdruck im ND-Netz durch WW-Ost aufrechterhalten. Die Druckerhöhungsanlage für das Niederdrucknetz ist dann nicht in Funktion. Das WW-Ost ist als Windkesselanlage ständig im „Stand-By“ am ND-Netz, um im Feuerlöschfall in den Hochlagen der Bergsiedlung den Löschwasserdruck und die -menge sicherzustellen.
Anlagenübersicht
Bild 1: Anlagenübersicht
Kontakt
Wasserversorgungsgemeinschaft
Escheburg w.V.

Dorfplatz 2
21039 Escheburg

Wassergewinnung

Eigengewinnung

Die WVGE betreibt derzeit 2 Wasserwerke mit 3 Tiefbrunnen.

Beim WW-West

  • Brunnen 3: mit einer Tiefe von 106m und einer Förderleistung von 40m³/h
  • Brunnen 4: mit einer Tiefe von 120m und einer Förderleistung von 50m³/h

Beim WW-Ost

  • Brunnen 5: mit einer Tiefe von 54m und einer Förderleistung von 2x10m³/h

Wasseraufbereitung

Die Aufbereitung des Grundwassers erfolgt nach folgendem Verfahrensablauf:
  • Grundwasserförderung
  • Belüftung
  • Filtration

Das von den Brunnenpumpen geförderte Grundwasser erreicht das Wasserwerk in einer Druckleitung DN 100. Dort wird es auf alle Filter gleichmäßig verteilt. Sämtliche Filter werden parallel gefahren und dienen der Enteisenung und Entmanganung des Rohwassers.

Vor jedem einzelnen Filterbehälter wird das Rohwasser in Luftmischern mit Sauerstoff angereichert. Gleichzeitig mit dem Betrieb der Brunnenpumpen erfolgt die Luftbeimischung durch Luftmischer mit einem Druck von 5 bar. Die zugeführte Luftmenge wird gemessen und über Feinregulierventile eingestellt. Durch den mit der Luft zugeführten Sauerstoff wird das im Rohwasser befindliche Eisen und Mangan oxydiert. Eisen- und Manganoxyd fallen als Feststoff aus und werden in den Kiesbettfiltern zurückgehalten.

Die Filter werden wöchentlich gespült. Das stark mit Eisen- und Manganoxyd angereicherte Spülwasser wird in die Absetzbecken bei den Wasserwerken geleitet. Dort setzen sich Eisen- und Manganoxyd ab. Das so geklärte Spülwasser wird nach ca. 24 Stunden in die öffentlichen Vorfluter für Oberflächenwasser geleitet.

Sämtliche Filterbehälter sind mit automatischen sowie manuellen Entlüftungseinrichtungen bestückt, die die überschüssige Luft abblasen.

Filteranlage
Bild 2: Filteranlage
Das nachfolgende Fließschema stellt das WW-Ost von den Brunnen über die Filter und den Behältern bis zum Wasserwerksausgang dar. Die Beprobung des Trinkwassers, das periodisch nach der Trinkwasserverordnung analysiert wird, erfolgt direkt an den Entnahmestellen an den Filtern und am Werksausgang.
Fließschema Wasserwerk Ost
Bild 3: Fließschema Wasserwerk Ost

Wasserspeicherung und –verteilung

Das in den Wasserwerken aufbereitete Wasser wird in den Trink- und Löschwasserspeicher gefördert. In dem Speicher mit seinen beiden Behältern und einer Gesamtkapazität von 600 m3 wird immer eine Reserve von 300 m3 vorgehalten. Diese Reserve dient zum einen als Löschwasserreserve (Mindestens 100 m3) und eine Trinkwasserreserve für ca. einen Tag für den Fall, dass ein Ausfall in der Wassergewinnung oder -aufbereitung den Füllvorgang verzögert. Jeweils um Mitternacht wird mit dem Füllvorgang begonnen. Unter Berücksichtigung der Restmenge, die über der Mindestreserve noch verfügbar ist, wird immer die Differenzmenge zum Tagesverbrauch des Vortages eingespeist. Sollte diese Menge nicht ausreichend sein und im Laufe des Tages die Marke der Mindestreserve erreicht werden, wird nachgespeist.

Aus dem Speicher wird das Wasser in das Netz eingespeist. Dazu stehen im Speichergebäude zwei drehzahlgeregelte Druckerhöhungsanlagen zur Verfügung. In das Hochdrucknetz (Oberdorf) wird mit einem Werksausgangsdruck von 6 bar und einer Kapazität von bis zu 80 m3/h, in das Niederdrucknetz (Unterdorf) mit einem Werksausgangsdruck von 4 bar und einer Kapazität von bis zu 48 m3/h eingespeist.

Der niedrigere Werksausgangsdruck für das Niederdrucknetz ergibt sich daraus, dass durch den großen geodätischen Höhenunterschied zu den tiefsten Lagen im Unterdorf von ca. 50 m ein zusätzlicher Druck von 5 bar hinzukommt, so dass dort Netzdrücke von bis zu 9 bar resultieren. Daher müssen die Hausanschlüsse im Unterdorf einen Druckminderer haben, der den Druck im Hausnetz auf 6 bar begrenzt.

Löschwasserfall

Für den Löschwasserfall muss den Löschfahrzeugen an der Entnahmestelle ein Mindestnetzdruck von 1,5 bar und eine Mindestentnahmekapazität von 48 m3/h zur Verfügung stehen. Für das Hochducknetz ist diese Anforderung durch die zugehörige Druckerhöhungsanlage abgedeckt. Für das Niederdrucknetz ist diese Anforderung durch die Druckerhöhungsanlage für fast alle Bereiche abgedeckt. Nur in den Hochlagen der Bergsiedlung kann die Druckerhöhungsanlage bei der großen Entnahmemenge den Mindestdruck an der Entnahmestelle allein nicht halten. Daher ist das Wasserwerk ständig im „Stand-by“-Betrieb auf das Niederdrucknetz geschaltet, so dass es im Löschwasserfall zusätzlich Wasser ins Netz einspeist und so der Mindestdruck auch in den Hochlagen der Bergsiedlung eingehalten wird.
Druckerhöhungsanlage
Bild 4: Druckerhöhungsanlage